Vogelkundlicher Rundgang
Unter der fachkundigen Leitung des Biologen Dr. Jürgen Albrecht, ehemals Leiter des Fachbereichs Umweltschutz in Gütersloh, begaben sich 15 Teilnehmer auf einen vogelkundlichen Spaziergang. Start war am ev. Gemeindehaus in Avenwedde-Bahnhof, wo der über zweistündige Rundgang (Karte s. u.) auch wieder endete und in lockerer Runde ausklang. Das nicht nur der frühe Morgen, sondern auch der Abend eine günstige Zeit ist, Vögel zu beobachten, zeigte sich an den über 20 verschiedenen Vogelarten, die gesichtet und gehört werden konnten (s. Liste).
01. Amsel
02. Bachstelze
03. Buchfink
04. Buntspecht
05. Dohle
06. Elster
07. Gartenbaumläufer
08. Grünfink
09. Haussperling
10. Heckenbraunelle
11. Kohlmeise
12. Mauersegler
13. Mäusebussard
14. Mönchsgrasmücke
15. Rabenkrähe
16. Rauchschwalbe
17. Ringeltaube
18. Singdrossel
19. Star
20. Stieglitz
21. Türkentaube
22. Zilpzalp
Bereits zu Beginn des Rundgangs, im Siedlungsbereich von Avenwedde-Bahnhof, gab es viele Sichtungen von Vögeln. Nicht zuletzt bedingt durch die ortsrandnahe Lage mit angrenzenden Wald- und Wiesenflächen. Außerdem gibt es hier z.T. auch noch große Gärten.
Weitere Vogelarten konnten dann beim Durchqueren der kleinen Wäldchen ausgemacht werden, wobei hier eine Bestimmung eher durch die Vogelstimmen erfolgte, da die Tiere sich in den Zweigen und Blättern der Bäume gut verstecken konnten. Dr. Albrecht beeindruckte die Teilnehmer durch seine ausgezeichneten Kenntnisse der Vogelstimmen. Erst anhand deren Zuordnung war noch die ein oder andere Sichtung möglich. Hier taten die mitgebrachten Ferngläser gute Dienste, um die kleinen und flinken Tiere zu beobachten. So konnten z.B. mehrere Stieglitze auf der Wiese am Waldesrand bei der Futtersuche oder ein Gartenbaumläufer beobachtet werden. Letzterer ist nur in der Lage zur Futtersuche den Baumstamm hinaufzulaufen. Oben angekommen, fliegt er wieder zum Stamm hinunter. Im Unterschied zum Kleiber, den wir nicht gesichtet haben, der sowohl den Stamm hinauf als auch kopfüber herunter klettern kann.
Nebenher erfuhren die TeilnehmerInnen viel Wissenswertes über verschiedene Vogelarten. Z.B. wie man sie an ihrem individuellen Flugbild erkennen kann, über deren Nahrungssuche, ihr Balz- und Brutverhalten, ihre unterschiedlichen Nestbauweisen und die Bedeutung verschiedener Vogelstimmen. Einige Arten nutzen spezielle Rufe, um vor Feinden zu warnen, z.T. mit unterschiedlichen Lauten, wenn sich Feinde in Bodennähe oder in der Luft nähern. Die Fragen der Teilnehmer*innen waren breit gefächert. Einmal mehr erwies sich Dr. Albrecht hierbei als herausragender Experte.
- Stimmt es, was der Volksmund sagt: „Wenn die Schwalben niedrig fliegen – werden wir bald Regen kriegen“? Dieser Spruch ist zutreffend. Je nach Wetterlage halten sich Insekten in höheren oder niedrigeren Höhen auf, worauf sich die Schwalben bei der Futtersuche entsprechend einstellen.
- Wie lässt sich das Verhalten von Zugvögeln erklären, die aus Afrika im Sommer zu uns kommen? Dadurch, dass in den nördlichen Breiten die Sommertage länger und die Futterbedingen entsprechen günstiger sind.
- Inwiefern machen sich die Auswirkungen des Klimawandels auch bei den Zugvögeln bemerkbar? Aufgrund höherer Temperaturen verlängert sich ihr Aufenthaltszeitraum bzw. überwintern sie sogar hier oder ändern ihre Zugrouten.
- Wie kann mein Garten vogelfreundlicher werden? U.a. durch geschützte Bereiche zum Bau von Nestern/zur Ablage der Eier wie sie Hecken, Totholz oder Wildgärten bieten. Ebenso sind, mit Blick auf die Schaffung von Futterquellen, alle Maßnahmen wichtig die zur Insektenförderung beitragen. Auch Nistkästen, wenn sie artgerecht sind, können sich positiv auf die Population auswirken. Die Größe der Kästen bzw. die ihrer Fluglöcher sind für den Erfolg entscheidend.
Fazit:
Der Rundgang hat den Beteiligten gezeigt, dass es vor Ort erfreulicherweise noch einige Vogelarten gibt. Jedoch ist es auch eine Tatsache, dass manche Arten selten geworden bzw. bedroht oder gar nicht mehr anzutreffen sind. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben dem Klimawandel liegt es insbesondere an den Eingriffen des Menschen in die Landschaft, wenn z.B. Flächen zu Bauland werden. Oder an der landwirtschaftlichen Nutzung Stichwort „Monokulturen“, wenn verstärkt Pflanzenschutzmittel gespritzt bzw. Pestizide zum Einsatz kommen oder Heckensäume gerodet und Feuchtwiesen trockengelegt werden. Manchmal ist es auch die veränderte Bausubstanz, die die Ansiedlung bestimmter Vogelarten wie Sperlinge oder Schwalben verhindert.
Daraus erwächst der Appell an alle, sich noch mehr mit dem Thema zu beschäftigen!
Die Exkursion, die die AG Stadtteil gestalten organisiert hat, war für alle Beteiligten ein bereicherndes Erlebnis!
Wegeplan:



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